„Tag tiefer Trauer“ für Gaza: In Bethlehem, dem Geburtsort Jesu, fällt Weihnachten aus
Keine Stadt der Welt bringt man mehr in Verbindung mit Weihnachten, als das bei Bethlehem der Fall ist: Dort soll der Überlieferung nach Jesus Christus geboren worden sein, dort befindet sich demnach auch die Geburtskirche mit der Geburtsgrotte, in der sich, durch einen 14-eckigen Stern gekennzeichnet, genau jene Stelle befinden soll, an der das Jesuskind das Licht der Welt erblickt hat.
In Fußnähe dieses zentralen Schauplatzes der Christenheit liegt das Grand Hotel, das vor etwa vier Jahrzehnten von drei Brüdern der historischen, christlich-orthodoxen Familie Bandak gegründet wurde – der Sohn eines von ihnen, Fares Bandak, leitet das Hotel noch heute. Die Beherbergungsstätte ist eine der ganz großen Institutionen der Stadt – als das Hotel 1986 gegründet wurde, war es überhaupt erst das dritte in Bethlehem, wo sich heute Dutzende solcher befinden.
Im Hotel selbst arbeiten Christen und Muslime, laut dem Hotelmanager beruhe ihre langjährige Beziehung auf Respekt und gegenseitigem Verständnis. Mit den Israelis sei dies viel schwieriger. Die Situation vor Ort sei in den vergangenen Jahren schon nicht auszuhalten gewesen, doch das gelte für das gesamte Westjordanland: „Die Menschen brauchen Sicherheit, Arbeit und Zukunft – und all das haben uns die Israelis verweigert.“
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Besonders für den Tourismus ist dieses Weihnachten ein deutlich anderes. Zu Friedenszeiten sind rund um Weihnachten beinahe in der ganzen Stadt die Zimmer ausgebucht, ins Grand Hotel kommen normalerweise Gäste aus aller Welt und ganz besonders aus Europa. Aber der Krieg im Nahen Osten hat alles verändert, Bandak hat sein Hotel ganz geschlossen, Gäste gäbe es ohnehin keine: „Bis zum heutigen Tag haben wir keine einzige Anfrage bekommen, auch nicht für die Weihnachtszeit. Ich gehe also davon aus, dass wir auch zu Weihnachten völlig leer bleiben werden.“
Mit Ausnahme des Mitternachtsgottesdienstes mit dem Patriarchen von Jerusalem seien die offiziellen Weihnachtsfeierlichkeiten in Bethlehem dieses Jahr gänzlich abgesagt,........
© Berliner Zeitung
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