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Eberswalde: Wie sich die Stadt aus dem Schatten Berlins löst

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05.12.2024

Eberswalde: arm und nicht sexy. So könnte man die Meldung zusammenfassen, die die Bundesagentur für Arbeit kürzlich herausgab. Darin ist zu lesen, dass der monatliche Durchschnittsverdienst in Eberswalde sage und schreibe 628 Euro unter dem Bundesdurchschnitt liegt.

Ob dieser Zahlen gaben sich die Eberswalder Lokalpolitiker entrüstet. Doch wer mit offenen Augen durch die Innenstadt läuft, merkt schnell, dass Geschäfte, vor allem Fachgeschäfte, die hochwertige Waren anbieten, in Eberswalde nicht zu finden sind. Hochbetrieb herrscht in Läden, die nach Art von Rudis Resterampe Billigwaren verkaufen. Das Bild setzt sich in der Gastronomie fort: Allein im letzten Jahr haben in Eberswalde fünf vietnamesische Restaurants der unteren Preisklasse eröffnet, die auch noch im Speisenangebot sehr ähnlich sind.

Von der pulsierenden Industriestadt, die Eberswalde zu DDR-Zeiten war, ist kaum etwas übrig geblieben. Vom berühmten Ardelt-Kranbau Eberswalde steht im Familiengarten noch ein Montagekran, der dort in den 50er-Jahren aufgebaut wurde. Mehr als 3000 Arbeiter fertigten einst in der VEB Kranbau Hafenkräne, die in alle Welt exportiert wurden, viele tun auch heute noch ihren Dienst. Doch die Treuhand machte der Firma den Garaus. Heute sind noch gut 30 Angestellte auf dem riesigen Gelände beschäftigt, die sich vor allem der Instandhaltung bestehender Kräne widmen. Andere Firmen wie der VEB Leuchtenbau oder der VEB Chemische Fabrik Finowtal existieren schon lange nicht mehr.

„Die wirtschaftliche Entwicklung ist in Eberswalde nicht zufriedenstellend. Die Stadtverwaltung und die Stadtpolitik müssen sich in der gerade begonnenen Wahlperiode mehr um die Wirtschaftsförderung kümmern“, sagt Martin Hoeck, Vorsitzender der Stadtverordnetenversammlung Eberswalde. Es brauche „eine sehr gute digitale und physische Infrastruktur, ausreichend Kita- und Schulplätze ebenso wie qualitativ guten Wohnraum“.

Doch damit nicht genug: „Gleichzeitig brauchen wir die Ausweisung von neuen Gewerbeflächen und die Überarbeitung des Einzelhandelskonzeptes. Außerdem müssen wir die bestehenden........

© Berliner Zeitung


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