Final Girls Berlin Film Festival: Mehr als Sex, Drogen, Party und Unachtsamkeit
„Final Girl“ ist ein unter Horrorfilmfans bekannter Begriff. Gemeint ist damit das Mädchen, das einen Slasher-Film bis zum Ende überlebt und somit als Heldin und Identifikationsfigur gelesen werden kann. Slasher-Filme wiederum sind ein Subgenre des Horrorfilms, kamen in den 1970ern auf und hatten in den 1980ern ihre feste Formel gefunden: Ein meist männlicher, meist maskierter Killer macht mit Waffen wie Messern (fast nie Schusswaffen) Jagd auf Menschen, vor allem Frauen.
Dabei fallen ihm in der Regel die Menschen zum Opfer, die sich ein bisschen gehen lassen (Sex, Drogen, Party, Unachtsamkeit), während die „Jungfrau“ überlebt. Phallische Messer, die in die halbnackten Körper junger Frauen eindringen, gehören zum typischen Repertoire eines Slashers. Wer nun vermutet, dass diese Art von Filmen eine Menge Kritik gerade von Feministinnen auf sich gezogen haben, liegt richtig.
Das Final Girl Berlin Film Festival (FGBFF) begnügt sich nicht mit Kritik an stereotypen Geschlechterbildern in Horrorfilmen, sondern zeigt auch gleich, wie es anders geht. Tatsächlich gibt es nicht nur viele Horrorfilme, die nicht von heterosexuellen cis-Männern geschrieben, produziert oder gedreht wurden, sondern gerade in diesem dunklen Genre auch eine Menge patriarchatskritischen Stoff.
Wer sich einmal „The Bride of Frankenstein“ von James Whale aus dem Jahr 1935 genau anguckt, wird feststellen, dass bereits dieser frühe Klassiker die Mann-Frau-Ehe sehr kritisch sieht und unterschwellig ganz schön queer ist. Und........
© Berliner Zeitung
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