Umstrittenes Manöver: Ukrainer greifen russische Region Kursk an
Am frühen Morgen des 6. August 2024 erschienen in russischen Pro-Kriegs-Telegrammkanälen, den sogenannten Z-Kanälen, mit direkten Verbindungen zum russischen Militär sowie Sicherheitsdiensten, widersprüchliche Meldungen über ukrainische Angriffe an mehreren Abschnitten der ukrainisch-russischen Grenze in der Region Kursk.
Das russische Verteidigungsministerium brüstete sich am Nachmittag damit, einen ukrainischen Durchbruchsversuch erfolgreich verhindert zu haben. Das ukrainische Verteidigungsministerium hielt sich bedeckt und wollte die Kampfhandlungen nicht kommentieren. Die Kämpfe dauern nach wie vor an. Im Kampfgebiet dürften sich unterschiedlichen Informationen zufolge rund fünf schwere Brigaden der ukrainischen Streitkräfte inklusive moderner westlicher Kampfpanzer befinden. Die nächsten Tage dürften jedenfalls spannend werden.
Einem Bericht des populären Z-Telegramkanals „Dva majora“ (Übersetzung: Zwei Majore) (über 750.000 Abonnenten) zufolge, sei es einer „kleinen Gruppe der ukrainischen Streitkräfte“ in Fahrzeugen mit dem bislang unbekannten taktischen Erkennungssymbol eines weißen Dreiecks gelungen, an „einem der schmalen Frontabschnitte“ mehrere hundert Meter ins Landesinnere vorzudringen. Seit den Morgenstunden fanden erbitterte Kämpfe unter Artillerieunterstützung statt, die Lage sei aber unter Kontrolle gewesen. Interessanterweise hat der Telegramkanal „Dva majora“ bereits Anfang August vor dem drohenden Angriff auf die Region Kursk gewarnt.
Nach Meldungen des Z-Telegram-Kanals „Zapiski veterana“ (Übersetzung: Aufzeichnungen eines Veteranen) (über 320.000 Abonnenten) versuchten die ukrainischen Streitkräfte in Richtung der Städte Kursk und Belgorod durchzubrechen. An mehreren Grenzabschnitte käme es zu heftigen Kämpfen. Wenige Stunden später versuchte der Telegram-Kanal die Lage zu relativieren. Es sei doch nichts Kritisches geschehen. Der Gegner versuchte seine Positionen auszubauen, die Abwehr hielte jedoch, so die Telegramkanal-Autoren. Dem russischen Inlandsgeheimdienst nahestehender Telegrammkanal Mash sprach in einer Meldung vom „versuchten Eindringen“ einer „ukrainischen Sabotagegruppe von etwa 100 Personen mit schwerem Gerät“ und „Artillerieunterstützung und Drohnen“ in die Region Kursk sowie Angriffen auf zivile Objekte. Auch sollen bei den Kämpfen........
© Berliner Zeitung
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