Rache des Kreml? Ukraine rechnet mit Raketenangriff auf Regierungsviertel
Nach nur einer Woche der ukrainischen Spezialmilitäroperation in der Region Kursk gelang es den ukrainischen Streitkräften, Russland das seit Jahresanfang 2024 bestehende strategische Kriegsmomentum zu entreißen. Die russische Verteidigung in Region Kursk wurde erstaunlich schnell zum Zusammenbruch gebracht. Mittlerweile hält die Ukraine laut dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj die Kontrolle über 74 Ortschaften.
I am constantly in touch with Commander-in-Chief Oleksandr Syrskyi, receiving reports on the frontline situation and our operations in the Kursk region. Despite the difficult and intense battles, our forces continue to advance in the Kursk region, and our state’s “exchange fund”… pic.twitter.com/5BUdEJWbcr
Solcherart scheinen die Bemühungen der russischen Nationalgarde, des Verteidigungsministeriums, Truppen des Innenministeriums sowie des Inlandsgeheimdienstes im Rahmen der vom Kreml ausgerufenen Anti-Terror-Operation nicht auszureichen, um den Frontverlauf zu stabilisieren, geschweige denn verlorene Gebiete zurückzugewinnen. Chaos und Verwirrung herrschen offenbar in den Reihen russischer Truppen vor.
Spannenderweise musste sich Kyjiw bislang aber auch keiner größeren Schlacht stellen; dies auch nicht bei der Einnahme der rund 5.000 Einwohner zählenden Bezirkshauptstadt Sudscha. Doch ungeachtet des erfolgreichen und völkerrechtskonformen Agierens der Ukraine bleiben nach wie vor Gründe für Skepsis bestehen. Die größte Gefahr liegt ja gerade in den schnellen Erfolgen der Ukraine. Denn das rasche Vorrücken droht das begrenzte ukrainische Truppenkontingent schnell auszudünnen. Schließlich müssen die eroberten Gebiete abgesichert, versorgt und verteidigt werden. Auch eine etwaige Hoffnung auf eine innenpolitische Destabilisierung Russlands dürfte vergebens sein. Letzteres hängt aber freilich mit dem weiteren Verlauf der ukrainischen Angriffsoperation zusammen.
Das erstaunlich schnelle Vorrücken der ukrainischen Streitkräfte wusste zu überraschen. Denn schließlich hatte Russland zweieinhalb Jahre Zeit sich auf mögliche ukrainische Angriffe im Grenzgebiet vorzubereiten. Und tatsächlich wurden unter dem ehemaligen Gouverneur und dem aktuellen Verkehrsminister Roman Starowojt Verteidigungsanlagen bestehend aus zwei Befestigungslinien zum Gesamtpreis von über 15 Milliarden Rubel (rund 150 Millionen Euro) errichtet.
•gestern
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12.08.2024
Mit Stolz behauptete Starowojt im Dezember 2023, dass dank erheblicher Unterstützung aus dem Bundesbudget „mehrere Verteidigungslinien“ gebaut werden konnten. Überprüft wurden seine Behauptungen damals offenbar nicht. Denn schließlich war sowohl das russische Verteidigungsministerium unter dem damaligen stellvertretenden Verteidigungsminister Timur Iwanow sowie auch die regionale Grenzschutzabteilung........
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