menu_open
Columnists Actual . Favourites . Archive
We use cookies to provide some features and experiences in QOSHE

More information  .  Close
Aa Aa Aa
- A +

Fußball und Chemie: Was der Bayer-Chef vom Trainer seiner Werkself lernen kann

38 1
27.05.2024

Artikel vom 27.05.2024

Xabi Alonso hat das Double mit der Bayer-Werkself geschafft. Während Mannschaft und Trainer jubeln, steckt der Konzern im schwierigen Umbau. CEO Bill Anderson muss hart durchgreifen. Nur in einem Punkt ist er mit Alonso gleichauf.

Der eine: ein Star. Er hat gerade seine Karriere gekrönt. Kommt von weiter her, hat einen beispiellosen Aufstieg mit seinem Team geschafft. Seine Fans liegen ihm zu Füßen. Der andere: Kommt von noch weiter her, ist ein gutes halbes Jahr kürzer im Amt und erlebt das, was Durststrecke heißt: Seine Rezepte sind angekommen, aber die Wirkung ist nicht sichtbar. Noch nicht. Beide arbeiten fürs gleiche Unternehmen. Es heißt Bayer Leverkusen. Der eine, Xabi Alonso, trainiert die Werkself und hat mit ihr am Wochenende den DFB-Pokal geholt. Die deutsche Meisterschaft hatten sich die Jungs schon Wochen vorher gesichert. Der andere, Bill Anderson, ist für den Rest von Bayer mit seinen weltweit knapp 100.000 Mitarbeitern verantwortlich. Schön wäre es, wenn der Konzern so erfolgreich wäre, wie aktuell seine Fußballmannschaft. Doch davon ist Bayer weit entfernt. Um knapp 50 Prozent ist die Aktie in den vergangenen zwölf Monaten gesunken. „Das Haus Bayer brennt lichterloh“, empören sich die Aktionäre. Wäre Anderson Trainer und nicht Konzernchef, würde sein Stuhl bedenklich wackeln.

Was kann der Lehrling vom Meister, der CEO vom Trainer lernen? Als Bayer Leverkusen reihenweise Titel verspielte, fing Alonsos Karriere als Profifußballer gerade erst an. Bei Anderson ist das umgekehrt. Als er seine berufliche Laufbahn 1989 bei einem US-Chemie-Unternehmen begann, war Bayer ein quicklebendiger Konzern, der sich eben überlegte, was er mit der neu entstandenen........

© The European


Get it on Google Play