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Brief an BASF-Chef Kamieth: Hi Markus, halte durch!

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24.05.2024

Artikel vom 24.05.2024

Der Chemiekonzern investiert in China und streicht in Deutschland. Falls in Asien etwas schief geht, kann er sich darauf verlassen, hierzulande mit Steuergeld gerettet zu werden. Ist die Strategie gut, fragen wir im offenen Brief

Sehr geehrter Herr Kamieth,

hi Markus,

Sie stehen – oder ich sag mal „Du“, weil ich mich schon nahe fühle – also: Du stehst an der Spitze einer jener Konzerne, die ich aufzählen kann, wenn ich nachts aus dem Tiefschlaf geweckt werde. Schon als Schüler fernab von Dir im Norden der Republik machten wir Witze: Wie heißen die vier lebenswichtigen Vitamine? Antwort: B, A, S und F. Und wenn wir dann mal in die Pfalz gefahren sind, habe ich gestaunt, wie viele halbe Stunden wir mit Papas goldenem Ford-Taunus um dieses gigantische Werk in Ludwigshafen kreisen konnten, weil die Autobahn mal wieder dicht war. Sicher: Geliebt haben wir die Chemie, die ihr da anrührt, längst nicht so wie die Autos, die hierzulande auch gebaut werden und die wir einfach geil fanden. Aber uns war klar, dass es ohne Euch nicht geht. Auch nicht mit den Autos. Und als ich das erste Mal eine BASF-Kassette in meinen Rekorder schob, wart ihr endgültig in meinem Jungenzimmer angekommen.

Es ist dieses Gefühl der Zusammengehörigkeit mit unseren Industrie-Titanen, wie Du, Markus, einen leitest, das sich jetzt so deutlich meldet. Jetzt, wo es der BASF schlecht geht, sind wir alle ein bisschen BASF. Jetzt, wo Du den Karren wieder flott machen musst.

Du bist da sicher der richtige, kennst den Laden von der Pike auf, hast Deine ganze Kraft für ihn gegeben, hast in China für ihn gearbeitet.........

© The European


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