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Kein Abschluss, sondern ein Anfang

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07.11.2024

A uf diesen Moment habe ich lange gewartet. Seit dem 1. November ist das Selbstbestimmungsgesetz in Kraft, das es nichtbinären, trans oder inter Menschen erlaubt, ohne entwürdigende Gutachten und irre teure Gerichtsverfahren ihren richtigen Namen und Geschlechtseintrag zu führen. Aber je näher mein Termin beim Standesamt kommt, desto mehr frage ich mich: Warum warte ich eigentlich so sehr darauf? Bin ich so obrigkeitshörig, dass der Staat mir bestätigen muss, wer ich bin? Was ändert sich denn?

Klar ist: Ich werde ab jetzt endlich nicht mehr den Geschlechtseintrag „männlich“ führen müssen und einen geschlechtsneutralen zweiten Vornamen haben.

Wenn ich in mein direktes persönliches Umfeld sehe, dann bedeutet das Selbstbestimmungsgesetz vor allem eines: einen Abschluss. Ich habe Freun­d*in­nen, die trotz längst erfolgten sozialen Outings immer wieder mit Behörden oder Eltern zu kämpfen haben, die denken, sie dürften definieren, wer sie sind. Und bisher bedeutet das jedes........

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