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28.06.2024

Die Menge klatscht und jubelt, als falsche Schnurrbärte über sie hinwegfliegen, gefolgt von Jacken und Oberteilen. Stück für Stück schmeißt Dragking Monty Ray Teile seines Outfits ins Publikum, bis er am Ende seiner Performance zu Mikas Song „Grace Kelly“ nur noch im weit aufgeknöpften Hemd auf der kleinen Bühne vor dem glitzernden Vorhang steht. Aber heute geht es um viel mehr als nur ums Ausziehen: nämlich um die Möglichkeit, seine Identität zu feiern und sich so zu zeigen, wie man sich fühlt und ist.

Für die deutsche LGBTQ-Gemeinde ist Berlin eine feste Größe: Der dortige Christopher Street Day ist eine der meistbesuchten Pride-Veranstaltungen Europas, und zum Lesbisch-schwulen Stadtfest in Berlin-Schöneberg kamen Mitte Juli Hunderttausende. Viele Jahre war vor allem Schöneberg bekannt für seine queere Kultur – in den vergangenen Jahren aber zog es junge LGBTQs eher nach Neukölln. Auch das SchwuZ (Schwules Zentrum) zog 2013 von Kreuzberg nach Neukölln. Es bezeichnet sich als ältesten queeren Club Deutschlands und gilt als eine Institution in der Szene.

Nicht ganz so lang, aber immerhin schon seit 2007 gibt es das Silverfuture in der Neuköllner Barmeile Weserstraße. Es war wohl die erste queere Bar im Bezirk und ein beliebter Treffpunkt für Menschen, die nicht heterosexuell sind oder deren geschlechtliche Identität nicht der binären Norm entspricht. Meist ist es voll und laut, statt einer großen Weinkarte gibt es günstige Drinks, regelmäßig finden zudem unterschiedliche........

© Fluter


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