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Nichts mehr wert: Die Ossis und ihr Geld in der Filmkomödie „Zwei zu Eins“

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24.07.2024

Lauter nette Leute, die mit Geld sowie den Prinzipien von Privateigentum und ehelicher Treue nicht viel anfangen können, dafür aber noch so richtig schön im Subbotnik-Schwung sind und alle mit anpacken – beim Arbeiten, Klauen und beim Brigadekuscheln. So sind sie, die Unsrigen, die Ossis. Oder so waren sie 1990, kurz nach der Währungsunion und kurz vor der Wiedervereinigung. In dieser schönen chaotischen Zeit brach viel zusammen, wurde geplündert, verwischt und bereinigt, zugleich boten sich reiche Gelegenheiten, um zuzugreifen, abzuhauen oder was zu gründen. Das ist der Sommer, in dem Natja Brunckhorsts Kinokomödie „Zwei zu Eins“ spielt.

Und Sandra Hüller, die uns keiner wegnehmen kann, sie spielt mit! Sie ist die für die Gegend etwas zu tolle Maren, die gar nicht einsieht, warum sie sich zwischen Robert (Max Riemelt) und Volker (Ronald Zehrfeld) entscheiden soll. Zwei Kinder hat sie auch, von welchem der beiden, bleibt vage. Da wächst ohnehin eine Generation heran, die machen kann, was sie will, weil die Eltern vom Schicksal gerade selbst zurück auf Los geschickt wurden. In puncto Dreiecksbeziehung bedient sich der Film in der Rumpelkammer der ewigen Abgedroschenheiten; die eigentliche Handlung aber fußt auf einer sehr besonderen zeitgeschichtlichen Note.

Wir sind in Halberstadt, Sachsen-Anhalt, nicht weit vom Harz. Es ist Sommer, die Behörden verklappen, nachdem die D-Mark eingeführt wurde, bei Nacht und Nebel das überflüssige Ostgeld in einem........

© Berliner Zeitung


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