Habeck rettet Papierfabrik mit 500 Millionen Euro: Denn in Frankreich ist der Strom viel günstiger
Ein Papierhersteller in Fulda erhält mehr als eine halbe Milliarde Euro aus den Klimaschutzverträgen des Bundeswirtschaftsministeriums (BMWK). Am 15. Oktober hatte der Wirtschaftsminister Robert Habeck die ersten Verträge an Unternehmen vergeben – der Papierfabrik Adolf Jass wurde dabei die größte Fördersumme zugesprochen.
Diese Summe diene dazu, der Papierfabrik den Umstieg auf klimaschonende Papierproduktion zu ermöglichen. „Wir stehen im Wettbewerb mit Papierfabriken zum Beispiel in Frankreich, die CO₂-freien günstigen Atomstrom kaufen“, sagte dazu die Geschäftsführerin Marietta Jass-Teichmann. Es ist die höchste Zahl auf dem Scheck, die der Wirtschaftsminister ihr überreichte. Dabei widerspricht ihre Aussage dem Grundvorhaben des Grünen-Politikers.
Bis zu 564 Millionen Euro – so viel könnte der Hersteller von Rohpapier für Wellpappen über 15 Jahre erhalten, um den im Produktionsprozess nötigen Dampf künftig mit Strom statt mit Erdgas zu erzeugen. Mit anderen Worten: Das Bundesministerium gibt verteilt Summen, damit Unternehmen wie das aus Hessen ihre Produktion klimafreundlicher gestalten können.
Im Fall Adolf Jass bedeutet es aber offenbar, im Wettbewerb mit den Franzosen überleben zu können. In Frankreich wird der Strom durch Atomkraftwerke generiert, wo zumindest nicht direkt CO₂-Emissionen entstehen. In Deutschland hatte die letzte Merkel-Regierung dieser Form der Stromerzeugung aber ein Ende gesetzt – zur Freude der Grünen. Die schalteten 2023 in Regierungsverantwortung die letzten Atomkraftwerke ab.
Atomausbau in Nachbarländern: Lachen die Franzosen uns gerade heimlich aus?
15.04.2023
Damit scheint Deutschland auf Alleingang zu sein, immerhin hat beispielsweise bei der UN-Klimakonferenz in Dubai (COP28) eine Gruppe von etwa 20 Staaten zum Ausbau der Atomkraft aufgerufen. Internationale Großbanken wollen vermehrt in Atomkraft investieren. Gleichzeitig wollen die USA ein großes Kernkraft-Comeback. Frankreich mit Atomstrom grünen Wasserstoff generieren. Zudem haben Deutschlands und Frankreichs unterschiedliche Sichtweisen zahlreiche EU-Gesetze der vergangenen Jahre gelähmt. Der Streit ist aber nicht........
© Berliner Zeitung
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