AfD-Chef bei „Markus Lanz“: Versagen auf ganzer Linie
San Francisco. Muss man mit der AfD reden? Die „Lanz“-Redaktion sagt ja, lädt Bundessprecher Chrupalla ein – und lässt sich von dem vorführen.
Ist es klug, mit der AfD zu reden, anstatt über sie? Reflexhaft mag man antworten, um Himmels willen, nein. Was wollte man im Gespräch auch an Antworten erwarten von einer Partei, die in immer größer werdenden Teilen als „gesichert rechtsextrem“ gilt, die mit einem Landesvorsitzenden aufwartet, der als Faschist bezeichnet werden darf, deren wirtschaftspolitisches Konzept als „ultima ratio“ einen Austritt Deutschlands aus der EU vorsieht?
Deren Mitglieder öffentlich wie halb-öffentlich raunen, Deutschland sei eine Diktatur, die fordern, den Parteienstaat abzuschaffen? Die sich gemein machen mit österreichischen Rechtsextremisten, die inzwischen nicht mehr nach Deutschland einreisen dürfen? Die Subventionen abschaffen wollen und dann mit Landwirten gegen die Abschaffung von Subventionen demonstrieren?
Selbst wenn man, aus welchen Gründen auch immer, geneigt sein wollte, dem Angeklagten Zweifel einzuräumen, vielleicht wie Chrupalla von Einzelmeinungen reden mag, von einzelnen schlechten Äpfeln, die nicht die ganze Ernte ausmachen, so bliebe am Ende die Feststellung: Der Korb wird immer voller. Wer sich den Korb ins Haus holt, darf sich, um im Bilde zu bleiben, hinterher nicht beschweren, dass es nach vergammelten Äpfeln riecht. Oder sollte zumindest eine Duftkerze aufstellen, sich auf die Äpfel vorbereiten.
In der Redaktion von „Markus Lanz“ scheint für die Dienstagssendung hingegen die Devise gegolten zu haben: Lasse reden. Anders ist nicht zu erklären, warum........
© TLZ
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