Neue Perspektiven auf ein altes Phänomen
In den Jahrtausenden ihrer Geschichte sind die Juden zumeist auf Wanderschaft gewesen: von Süden nach Norden, als sie Jerusalem verlassen mussten und nach Europa kamen; später vom Rhein nach Polen und Russland, wo sie zu Ostjuden wurden; dann in umgekehrter Richtung über den deutschen Kulturraum bis nach Amerika, wo sie als Westjuden ihre moderne Gestalt angenommen haben.
Diesem späten, bis in die Gegenwart reichenden Teil jüdischer Wanderungen widmet Joachim Schlör den Band, den er in der von ihm herausgegeben Jüdischen Kulturgeschichte in der Moderne jetzt vorlegt. Er ist nicht nur Kulturwissenschaftler, sondern erforscht auch die Beziehungen von Juden und Nichtjuden und lehrte bis zu seiner Emeritierung an der Universität von Southampton. Da er zudem ein Germanist ist, kommt das reiche Quellenmaterial des Bandes aus dem deutschen Kulturraum, und damit ist der Interpretationsrahmen der in dem Band gesammelten Studien abgesteckt.
Die jüdischen Migrationen lassen sich negativ........
© Juedische Allgemeine
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