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„Meine Wut über diese Ungerechtigkeit musste irgendwohin“

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14.03.2024

fluter.de: In deinem Song „Baba Said“ sprichst du die iranische Regierung direkt an, aus dem Englischen übersetzt heißt es da: „Wie könnt ihr es wagen, über Leben und Tod zu entscheiden / Hört sie in den Straßen rufen / Zan, Zendegi, Azadi“ (persisch für „Frau, Leben, Freiheit“, Anm. d. Red.). Bringt dich als Deutsch-Iranerin solche Kritik am Regime eigentlich schon in Gefahr?

Mina Richman: Ich weiß es nicht. Aber ich werde sicherheitshalber nicht in den Iran reisen, solange die politische Lage sich nicht verändert. Ich kann nicht einschätzen, was online alles getrackt wird und ob das Regime weiß, wer ich bin, und mich bei der Einreise abfangen könnte. Da ich beide Staatsbürgerschaften habe, erkennt der Iran mich nicht als Deutsche an, sondern nur als Iranerin. Ich bin eine Frau, offen queer und habe einen Song gegen das Regime geschrieben. Das könnte im schlimmsten Fall tödlich für mich enden.

„Baba Said“ ist schon vor anderthalb Jahren entstanden, kurz nachdem die Freiheitskämpfer_innen im Iran im Herbst 2022 erstmals auf die Straße gegangen sind. Anlass war der Mord an der Kurdin Jina Mahsa Amini. Wie hast du den Ausbruch der Proteste damals erlebt?

Ich habe Hoffnung verspürt, weil es die größten Proteste im Iran seit langer Zeit waren. Natürlich hatte ich auch Angst um meine Familie vor Ort. Wochenlang habe ich permanent auf mein Handy geschaut und Nachrichten gehört. Den jungen Menschen........

© Fluter


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