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Die große Ausstellung von Caspar David Friedrich in Berlin: Wie ein guter Popsong

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19.04.2024

Vor genau 20 Jahren fand in dieser Stadt eine amtliche Blockbuster-Ausstellung statt. Als 2004 „Das MoMA in Berlin“ residierte und in der Neuen Nationalgalerie eine Auswahl seiner größten Werke zeigte, bildeten sich einen Sommer lang endlose Menschenschlangen um den modernistischen Glaskasten.

Am Ende konnte eine der erfolgreichsten Kunstausstellungen in Deutschland verbucht werden, mit hierzulande schwindelerregenden 1,2 Millionen Besuchern.

Heute eröffnet nun im Geschwisterbau, der Alten Nationalgalerie auf der Museumsinsel, eine etwas andere Sommer- und Blockbuster-Ausstellung. „Unendliche Landschaften“, gewidmet dem Maler Friedrich, und, man glaubt es kaum, aber es ist die erste monografische Ausstellung überhaupt in dieser Stadt. Jedoch, auf „Rekordjagd“ sei man nicht, stellt Direktor Ralph Gleis direkt klar, vor allem schön solle es werden.

Architekt erhebt schwere Vorwürfe wegen rechter Spender des Stadtschlosses: „Die Humboldt-Stiftung lügt“

•vor 4 Std.

Florian Illies: Das Motto „be Berlin“ hat für Caspar David Friedrich nicht funktioniert

14.04.2024

Und es passt so ziemlich gut, dass gerade in diesen Tagen, in denen in Venedig die weltgrößte und immer auch aufgeregteste Kunstausstellung eröffnet, und wegen dieser Biennale die Caspar-David-Friedrichs hier beim Start ohne die schillerndsten Gestalten der Gegenwartskunst auskommen müssen. Denn dieser Friedrich, er war zeitlebens ein Außenseiter. Ein Unzeitgemäßer. Einer, der kompromisslos seinen eigenen Ideen nachhing. Die in seiner Zeit kaum verstanden wurden und der wohl ohne es selbst zu wissen, vieles vorwegnahm, was erst viel später in die Welt kommen sollte.

gestern

gestern

gestern

Man muss sich nur einmal vorstellen, wenn am Todestag des Malers 1840 jemand seiner verarmten Frau und den Kindern gesagt hätte, dass zu Ehren dieses schon damals und dann noch mal 60 Jahre länger vollkommen vergessenen und seiner Zeit gleichgültig gewordenen Landschaftsmalers zu seinem 250. Geburtstag ein Festival der Riesenausstellungen durch Deutschland geht. Zuerst Hamburg, jetzt Berlin, dann Dresden. Die drei Häuser mit den größten Sammlungen kooperieren, um einen möglichst umfassenden Eindruck des Romantikers zu vermitteln, der heute nach Albrecht Dürer als berühmtester deutscher Künstler gilt. Und dann geht das ganze Werk 2025 noch nach New York City ins........

© Berliner Zeitung


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