Unterricht zu Intimität auf der Bühne: das Neinsagen lernen
Bei Erotik, Nacktheit, Sexualität – auch gewalttätiger – auf der Bühne wird es schwierig für Darstellerinnen und Darsteller. Wie spielen, was doch sehr persönlich ist? Techniken in solchen Situationen vermittelte die Hochschule für Musik Hanns Eisler Berlin jetzt erstmalig in dem Workshop „Intimitätskoordination auf der Bühne“.
Ein Interview über Inhalte und Resonanz mit Mara Kurotschka, Professorin für Szenischen Unterricht, und den Gesangsstudierenden Lilian van der Nahmer, Janka Watermann, Egor Sergeev und dem Regiestudenten Carlo Nevio Wilfart.
Der Workshop war eine Premiere, wie kam es dazu?
Mara Kurotschka: Bei meinen beruflichen Erfahrungen in der Regiearbeit habe ich natürlich immer schon mit dem Thema zu tun. Endgültiger Auslöser aber war der erschreckte Anruf einer ehemaligen Studentin bei mir. Sie sollte ohne Vorbereitung bei der ersten Probe im Engagement frisch nach Ende ihrer Ausbildung eine solche intime Szene spielen. Dadurch fühlte sie sich wahnsinnig überfordert. Für mich war das ausschlaggebend, dafür zu sorgen, dass die Hochschule für Musik das Thema nun explizit in einem eigenen Format angeht. Vor einigen Jahren war Intimitätskoordination in der deutschen Theaterlandschaft noch weitgehend unbekannt und unüblich, das beginnt sich sehr langsam zu ändern. Gemeinsam mit der Frauen- und Gleichstellungsbeauftragten der Hochschule, Antje Kirschning, und mit finanzieller Förderung des Berliner Chancengleichheitsprogramms arbeiteten wir das Angebot........
© Berliner Zeitung
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