menu_open Columnists
We use cookies to provide some features and experiences in QOSHE

More information  .  Close

Denke ich an Gaza am Tag und in der Nacht – Dann bleibt die ewige Schande unserer westlichen Mittäterschaft für diesen Völkermord

1 0
latest


Der zionistisch-israelische Rachefeldzug gegen Gaza dauert nun schon 463 Tage – mit 46.027 ermordeten Palästinensern, 109.378 Verwundeten und Verstümmelten. In dieser unbewohnbaren Hölle auf Erden sind Palästinenser, besonders palästinensische Frauen und Kinder, Alte, Schwache und Behinderte unvorstellbaren Gräueltaten und Leiden ausgesetzt. 70 Prozent des unerbittlichen Bombenhagels der israelischen „Verteidigungs“-Armee sind Frauen und Kinder. Gerade Schwangere und stillende Frauen sind einem besonders hohen Gesundheits- und Unterernährungsrisiko ausgesetzt. Acht Babys starben schon, weil sie unterernährt erfroren. Die Berichte über Kaiserschnitte und Operationen, über Fehlgeburten zerreißen uns das Herz. Seit 2007 und der unerbittlichen Luft- und Seeblockade gegen Gaza wurde das Gesundheitssystem unter schwierigsten Bedingungen und heldenhaften medizinischem Personal am Leben gehalten. Medizinern wie „Ärzte ohne Grenzen“ ist es zu verdanken, dass nicht schon vor der gezielten Zerstörung, vor Verhaftung, Vertreibung und Ermordung von medizinischem Personal alles im totalen Kollaps endete. Dr. Hussam Abu Safiya, der Direktor des Kamal-Adwan-Krankenhauses in Gaza, wird als „terroristischer Schwerverbrecher“ ohne Rechte, die ihm bewusst verweigert werden, in einem der berüchtigten israelischen Gefängnisse weiter wie ein Schwerverbrecher gefangen gehalten. Während der deutschen Regierung dazu nichts anderes einfällt, als dem Roten Kreuz einen Besuch zu gestatten, anstatt seine sofortige Freilassung zu fordern.

Schauspiel der besonderen Art

Aber was kann man von einer deutschen Regierung eigentlich noch verlangen, deren außenpolitisches Aushängeschild von einer grünen „feministischen- Außenamtszerstörerin“ vertreten wird, und einem Kanzler „in den letzten Zügen“, der einseitig, israelische Politik unterstützt? Was AA Baerbock sich allerdings anlässlich ihres Syrien Besuches leistete, war meiner Meinung nicht nur peinlich, sondern dermaßen kontraproduktiv, dass es Deutschland nur noch in die Lächerlichkeit beförderte. Völlig deplatziert in der Kleidung trat sie feministisch forsch auf, um dem neuen islamisch geprägten Machthaber Abu Mohammad al-Jolani entgegenzutreten. Sie monierte, dass der sich weigerte, ihr die Hand zu geben – eine im Islam oder religiösen Judentum durchaus gebräuchliche Sitte, die ich generell ablehne, aber die keine Überraschung für Baerbock gewesen sein sollte. Ich kann mich jedenfalls nicht daran erinnern, dass sie während ihrer unzähligen Besuche im „jüdischen Staat“ solche religiösen „antifeministischen Bräuche“ monierte oder sich dermaßen „leger“ anzog. Ihr Besuch war auf Krawall gebürstet. Auch der Besuch im berüchtigten Assad-Gefängnis, den sie „tränenreich“ und erschüttert hinter sich brachte, war ein Schauspiel der besonderen Art.

Ich kann mich ebenfalls nicht daran erinnern, dass sie jemals das berüchtigte israelische Sde-Teiman-Gefängnis – laut B`Tselem „die Hölle auf Erden“ – besuchte. Was die deutsche Regierung allerdings veranlasste, war, dass Deutschland seit dem 7. Oktober 2023 – so das Ergebnis der Recherche – stillschweigend einer ganzen Reihe von Menschenrechtsorganisationen Gelder entzogen hat. Mindestens sechs palästinensische Organisationen sind darunter, laut einigen Gesprächspartnern der DW könnten es sogar noch mehr sein. Die Gesprächspartner glauben, dahinter stecke ein politisches Motiv. Es sei der Versuch, kritische Stimmen zum Schweigen zu bringen in einer Zeit, in der auch die israelische Regierung hart gegen ihre........

© Neue Rheinische Zeitung


Get it on Google Play