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FMA-Vorstände: „Die FMA hat bei Signa viel Schaden abgewendet"

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14.11.2025

Frau Kühnel, Sie haben das erste Quartal bei der FMA hinter sich. Wie ist es denn, auf einmal in der ersten Reihe zu stehen?

Eine große Verantwortung, aber zugleich eine große Freude. Mir macht Gestalten Spaß, ich arbeite am besten, wenn möglich viel auf einmal passiert. Meine bisherigen Tätigkeiten von der Regulatorik über das Bankwesen bis hin zur Realwirtschaft haben mir einen guten Vorgeschmack auf das gegeben, was ich jetzt mache. Innovation, Digitalisierung, Effizienz, das waren die Themen im alten Job und sind es auch in der FMA. Das macht Spaß und erfüllt.

Es gab auch Kritik an Ihrer Bestellung, weil Sie nahtlos vom Erste-Bank-Aufsichtsrat in die Aufsicht gewechselt sind. Ist ein Cooling-off sinnvoll?

Ich glaube, ein Cooling-off macht Sinn, wenn man aus einer operativen Tätigkeit kommt. Aber der Aufsichtsrat ist ja schon ein Schritt am Weg zur Aufsicht. Da halte ich das nicht für notwendig.

Also sind Sie nicht auf einem Auge blind, wenn es um die Erste Bank geht?

Nein, ich bin nicht auf einem Auge blind, sondern ich bringe Erfahrung aus der Praxis mit, und das ist etwas wert.

Herr Ettl, Sie halten sich anders als Ihre Vorstandskollegen schon sehr lange an der Spitze der FMA. Wie machen Sie das?

Ich sehe den Job als den spannendsten, den diese Republik zu vergeben hat, und er macht mir auch seit 17 Jahren wirklich Spaß. Ich fühle mich hier sehr wohl, weil ich etwas für Österreich, den Finanzmarkt bewirken kann. Ich habe sehr viel gesehen und konnte viel dazu beitragen, dass Schaden von der Republik abgewendet wurde.

Was ändert sich jetzt mit einer Kollegin an Ihrer Seite?

Das ist sehr positiv und spiegelt die FMA in Ihrer Gesamtheit wider. Denn die FMA ist weiblich, nur bislang nicht auf der obersten Ebene. 52 Prozent unserer Mitarbeiter sind Frauen, auch in der Führung liegen wir bei knapp 40 Prozent. Aber ausschlaggebend ist für mich nicht das Geschlecht meiner Kollegin, sondern ihre Kompetenz und ihr Einsatz für Innovation. Das ist seit Marianas erstem Tag in der FMA für alle spürbar. Sie hat der Organisation einen regelrechten Ruck gegeben.

Österreich erlebt eine massive Wirtschaftskrise. Die Banken scheinen davon weitgehend unberührt. Warum?

Die Banken sind gut aufgestellt. Sie haben sich jahrelang beklagt, dass sie so viel Kapital anhäufen mussten. Das bewährt sich jetzt aber. Dennoch schlägt sich aber manche nachteilige Wirtschaftsentwicklung in den Bilanzen der Banken nieder. Es ist nicht alles Gold, was glänzt, insbesondere im Bereich der Gewerbeimmobilien, wo wir sehr hohe Ausfallraten sehen.

Sehen........

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