Vertrauen riecht nach frisch gemähtem Gras …

Ankunft zu Hause nach einem langen Tag. In der Luft hängt ein schwerer Geruch, der an das gestrige Abendessen erinnert. Schnell die Fenster auf – ein frischer Wind weht herein, und schon fühle ich mich hier wieder wohl.

Der Geruchssinn ist eine unterschätzte Dimension des Lebens. Düfte können betören, erfreuen oder den Appetit anregen – das Aroma von frisch gebackenem Kuchen etwa lässt das Wasser im Mund zusammenlaufen und kann sogar ein Wohlgefühl erzeugen. Gestank hingegen kann ekeln oder zumindest ein Unwohlsein aufkommen lassen. Gerüche lösen Gefühle aus und beeinflussen sie.

„Wir nehmen an, dass der Geruchssinn ebenso stark, wenn nicht sogar stärker als Bilder, Lieder oder andere sensorische Reize, emotionale Reaktionen hervorrufen kann“, wird der US-Geruchsforscher Dan Wesson vom University of Florida College of Medicine in einer Studie zitiert, in der er mit seinem Team erforscht, was beim Riechen im Gehirn vorgeht.

Der Riechsinn, genannt olfaktorisches System, bildet sich beim Embryo vor dem Sehen und dem Hören aus, damit das Baby die Mutter schon am Geruch erkennt. Das olfaktorische System liegt außerdem besonders nahe an der Amygdala: Diese Struktur in unserem Gehirn spielt eine wichtige Rolle bei der Verarbeitung von Emotionen wie etwa........

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