Die Klimakonferenz, ein Bummelzug in die richtige Richtung |
Ich esse weniger Fleisch als früher. Ich kaufe so wenig in Plastik verpackte Nahrung wie möglich, fahre mit dem Auto nur dann, wenn es keine halbwegs vergleichbare öffentliche Alternative gibt, und verschenke meine Kleidung, wenn sie mir nicht mehr passt, anstatt sie wegzuwerfen. Außerdem drucke ich in der Redaktion weniger Dokumente als früher und wenn ich am Abend die Letzte bin, die unseren Raum verlässt, schaue ich nach, ob alle Klima- oder Heizgeräte abgedreht sind.
Trotzdem merke ich nichts. Der Klimawandel schreitet weiter voran. Wir steuern sogar auf plus 2,4 statt wie angepeilt höchstens plus 1,5 Grad zu. Trotz meines Beitrags und trotz der Bemühungen aller diesbezüglich motivierten Menschen, die ich kenne, wird es einfach nur heißer. Das beschäftigt uns. Müssen wir ein schlechtes Gewissen haben, wenn wir gerade keine Stofftasche dabeihaben und im Supermarkt daher Sackerln kaufen? Wie viel Erdöl enthält eine Gesichtscreme? Wie umweltfreundlich ist Glas-Recycling? Und wenn es sinnvoll ist, warum wird der Großteil aller Getränke immer noch in Plastikflaschen verkauft? Tun wir zu wenig oder das Falsche? Oder müssten im Grunde genommen ganz andere Leute in die Gänge kommen, um das Klima zu retten?
„Das Individualverhalten ist wichtig, weil jede Tonne CO2 weniger etwas bringt. Es löst aber die Klimakrise nicht“, klärt der Klimaforscher Carl Schleussner,........