Wollte mich der chinesische Geheimdienst rekrutieren?

In meinem Mailpostfach landen oftmals Nachrichten aus aller Welt. Anfragen für Interviews, mögliche Vorträge und Workshops. Artikel, die ich schreiben soll, Recherchen, die mich interessieren könnten. Es hat mich also anfangs nicht weiter erstaunt, als irgendeine Denkfabrik großes Interesse an meiner Person bekundete und von genau diesen Dingen sprach: Artikel und Interviews über die Lage in Afghanistan. Less responsive wie ich bin, habe ich erst einmal gar nicht geantwortet. Ein paar Wochen später meldete sich die Person aus dem „Research Center“, das sich mit „Zentralasien“ beschäftigt, ein weiteres Mal. Sie trug den Allerweltsnamen Aaron. Ich wollte mehr über Aaron und seinen Arbeitgeber erfahren – und fand so gut wie nichts.

Dabei wurden mir keine schlechten Summen angeboten. Für einen Artikel wollten Aaron und seine Kolleg:innen je nach Umfang zwischen 500 und 2.000 US-Dollar bezahlen. „Not bad“, dachte ich mir zuerst. Ich recherchierte weiter und fand eine........

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