Will arbeiten, aber bewirbt sich nicht: Wie die stille Reserve am Arbeitsmarkt mobilisierbar ist

Artikel vom 20.05.2024

1,7 Millionen Stellen unbesetzte Stellen hindern Unternehmen daran, mit voller Kraft zu produzieren. Gleichzeitig haben mehr als drei Millionen Menschen eine gute Ausbildung, aber sie bewerben sich nicht. Was tun?

Sie haben eine Ausbildung, sie wollen eigentlich arbeiten, und sie sind viele – ist diese stille Reserve die Lösung gegen den Mangel an Arbeitskräften, der mehr und mehr zum Hemmnis für das Wirtschaftswachstum wird?

Dazu hat das Statistische Bundesamt jetzt beeindruckende Zahlen veröffentlicht, die nahelegen, dass hier eine Art ungehobener Schatz schlummert, der die Wirtschaft wieder in Fahrt bringen könnte, wenn ihn einer hebt.

Arbeitsmarktforscher verstehen unter der stillen Reserve Arbeitnehmer, die nicht in der amtlichen Statistik als Beschäftigte oder Arbeitslose auftauchen, erfahrungsgemäß aber dem Arbeitsmarkt unter bestimmten Bedingungen zur Verfügung stehen und somit zu den möglichen Erwerbstätigen gehören. Dazu zählen Menschen, die sich nicht arbeitslos melden, weil sie entweder keinen Anspruch auf Arbeitslosengeld haben oder nicht damit rechnen, dass sie von der Agentur für Arbeit vermittelt werden. Es handelt sich zum Beispiel um die 40-jährige Mutter, die längere Zeit aus dem Job raus war, sich inzwischen abgehängt fühlt und nicht wagt, sich zu bewerben. Oder der 60-jährige Dachdecker, der seine Arbeit mag, sie sich aber körperlich nicht mehr zutraut. Oder der Minijobber, der gerne einen normalen Vollzeitjob hätte, aber den Sprung nicht schafft.

Der überwiegende Teil der stillen Reserve verfügt über ein........

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