Nicht nur Populist*innen, auch Normalos scheinen zunehmend Gefallen daran zu finden, jeden einzelnen Buchstaben großzuschreiben. Bitte aufhören.
ICH WILL WAS AUCH WAS SAGEN!!! Foto: imago
Eigentlich haben weder meine Freund*innen noch meine Kolleg*innen in der taz mit Donald Trump viel gemein. Doch es gibt eine Marotte, die einige wenige von ihnen mit ihm teilen: SIE LIEBEN ES, IN GROSSBUCHSTABEN ZU KOMMUNIZIEREN! Am besten noch mit einem oder mehreren Ausrufezeichen hinter den Sätzen, die die Dringlichkeit des Anliegens ein weiteres Mal unterstreichen. Es kommen dann Mails wie „BITTE UNBEDINGT LESEN“ oder „HAT SICH ERLEDIGT!!“, manche Freunde immerhin scheinen die Großschreibung zu ironisieren, wenn sie etwa einen Kinobesuch empfehlen: „SEEEHR GEILER FILM“.
Die vermehrte Schreibweise in Versalien ist wahrlich kein neues Phänomen. Schon 2017 begründete der Rat für deutsche Rechtschreibung die Einführung des „ß“ als Großbuchstaben mit einem generellen Trend zur Schreibweise in Großbuchstaben in der Werbung und auch in Büchern. Ein Ärgernis bleibt sie trotzdem. DU MUSST DOCH NICHT GLEICH LAUT WERDEN, will ich........