Die Israelin Amit Soussana hat Zeugnis abgelegt über ihre Geiselhaft in Gaza. Sie musste sexuellen Missbrauch, Folter und Demütigungen erleben.
Alexandre Meneghini, am 7. Oktober von der Hamas entführt, spricht vor ihrem zerstörten Haus im Kibbuz Kfar Aza am 29. Januar 2024 Foto: Alexandre Meneghini/reuters
Um diese Kolumne drücke ich mich. Nicht aus Faulheit oder Langeweile, sondern weil sie mir Schmerzen verursacht. Ich will sie ausblenden, sie verdrängen. Also hänge ich Wäsche ab, koche mir Kaffee, einen nach dem anderen, gehe spazieren. Ich denke: Warum habe eigentlich ich Schmerzen? Nehme ich mich nicht viel zu wichtig? Mein Körper will wegrennen, aber meine Gedanken kreisen weiter um das, was ich gelesen habe und nicht vergessen kann.
Seit bald einem halben Jahr ist extreme Gewalt so präsent in meinem Alltag, dass ich manchmal vergesse, wie es vor dieser Zäsur war. Gewalt ist mit dem 7. Oktober Gegenstand meiner Arbeit geworden; ist da, mal weniger und mehr subtil, im öffentlichen Raum, weil........