Frau Schmieder, Herr Schmieder, Ihr Großvater Friedrich Schmieder, der Gründer dieser Klinik, hatte den Wahlspruch: „Nie aufgeben“. Wie hat dieser Satz das Unternehmen über die 75 Jahre seines Bestehens geprägt?

PAUL-GEORG FRIEDRICH: Meine Mutter sagte es bei unserem Jubiläum jüngst in Stuttgart: Die Aufbauzeit der ersten zwei, drei Jahrzehnte war ökonomisch schwierig. Da hat es von der Familie viel Überzeugung und Entschlossenheit gebraucht, das idealistische Ziel einer optimalen Versorgung für neurologische Patientinnen und Patienten zu verfolgen. Dafür haben Familie und Einzelpersonen auch mal zurückgesteckt.

LISA SOPHIA FRIEDRICH : Ich persönlich habe nie ans Aufgeben gedacht, doch Herausforderungen gab es schon und wird es weiter geben. In den 75 Jahren der Klinikgeschichte war es manchmal wirtschaftlich sehr knapp, aber mein Großvater hat sein Lebensmotto zum Motto der Kliniken gemacht. Und zu dem vieler Patientinnen und Patienten, die durch eine Hirnschädigung oder Erkrankung aus dem Leben geworfen werden und sich zurückkämpfen müssen. Ihnen Mut zu machen, neu Kraft zu schöpfen, das ist das, was uns immer bewegt hat und weiterhin bewegen wird.

Zu Ihnen kommen heute auch Fälle, die in der Vergangenheit als aussichtslos galten. Was hat sich geändert und wie haben die Kliniken Schmieder zum Fortschritt beigetragen?

LISA SOPHIA FRIEDRICH: Wir sehen große Fortschritte in allen Rehabilitationsphasen, von der Akutversorgung bis zur Nachsorge und der Begleitung bei der beruflichen Wiedereingliederung. Heute sind Patientinnen und Patienten zunehmend komplex betroffen. Ihnen können wir aber sehr viel besser helfen als früher, weil uns wissenschaftliche Erkenntnisse ein weitaus besseres Verständnis davon geben, was sich im Gehirn von Betroffenen abspielt. Auf dieser Basis haben wir unter anderem neue digital gestützte Behandlungsmethoden etabliert. Wir forschen aktiv und haben dafür ein eigenes Institut mit und an der Universität Konstanz gegründet. Wir arbeiten aber auch mit vielen anderen Partnern zusammen. Zu ihnen gehört neben vielen Universitäten auch die Rentenversicherung, die natürlich ein großes Interesse daran hat, dass möglichst viele Patientinnen und Patienten erfolgreich zurück ins Berufsleben können.

Für alle, die noch........

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