Sie malochten fürs deutsche Wirtschaftswunder: Italienische Einwanderer blicken mit Stolz zurück

Die Namen: Sie heißen Nicola Forte, Giuseppe Gennaro, Francesco Feminella, Gaspare Romano, Bruno Meola, Domenico Sirvo, Gaetano Buscemi und Giuseppe Lupo. Sie stammen aus Italien, sind heute zwischen 72 und 84 und schon lange Rentner. Was sie eint: Sie kamen in den 60er und 70er Jahren als italienische „Gastarbeiter“, wie man sie seinerzeit hieß, an den Hochrhein, nach Wehr. Bis heute können sie das genaue Datum benennen: Bei Meola war es der 27. Mai 1961. Damit war er in der Gruppe der erste. Als „Gastarbeiter“ aus Italien in die Bundesrepublik zu kommen, war seit Ende 1955 durch ein Abkommen zwischen beiden Ländern möglich.

Die Herkunft: Die acht stammen aus Süditalien, aus der Region Kampanien und von Sizilien. Viele Menschen, wenig Jobs – das war die Lage dort seinerzeit. Wer jung und willig war, wollte raus und Geld verdienen. Meola hatte schon zwei Cousins, die nach Wehr gegangen waren. Was sie von dort erzählten, klang verlockend: gute Jobs in der Industrie auch für Un- und Angelernte. Das sprach sich schnell herum. „Wenn die ersten ‚Gastarbeiter‘ auf Urlaub zu Hause waren, sahen wir, wie elegant sie angezogen waren. Das wollten wir auch“, weiß Lupo noch.

Die Ankunft: In Zügen ankommende „Gastarbeiter“ – das war für die 1960er Jahre prägend. Und in Zügen kamen auch unsere acht späteren Wehrer sämtlich an. Deutsch sprach keiner von ihnen. „Als ich am Badischen Bahnhof in Basel ausstieg, traf ich zum Glück einen, der gut Italienisch konnte“,........

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