Und täglich grüßt die Apokalypse |
Neulich schaute ich mal wieder im Landtag in Erfurt vorbei. Die Plenarsitzung war unterbrochen, und so ging ich in die Kantine, um wen auch immer zu treffen. Als ich noch bei der örtlichen Tageszeitung arbeitete, hatten hier so einige meiner interessanteren Recherchen begonnen.
Und siehe: In der Schlange, die mich zum Ananas-überbackenen Putensteak mit Pommes führte, stand prompt der freistaatliche Innenminister. Georg Maier hat auch außerhalb Thüringens eine gewisse Bekanntheit erlangt, weil er seit Jahr und Tag das Verbotsverfahren gegen die AfD fordert. Wir beide sind uns nicht nur bei diesem Thema einig, nicht einig zu sein.
An diesem Mittag war der Sozialdemokrat arg blass um die Nase, zum einen, weil er die ganze Nacht im Flieger verbracht hatte, zum anderen, weil er zuvor in Washington D.C. am Transatlantischen Parlamentarischen Forum teilgenommen hatte, also einer Einrichtung aus jener Zeit, als die Nato noch die Nato war.
Die Amerikaner habe er auf der Versammlung kaum gesehen, berichtete der Minister beim Essen. "Für die ist das offenbar nicht mehr wichtig." Dafür hätten die angereisten AfD-Abgeordneten aus dem Bundestag obenauf gewirkt, auch weil sie, im Unterschied zu ihm, offenbar US-Regierungsvertreter treffen durften.
"Das sind ganz andere USA als die, die ich früher kannte", sagte Maier. In Washington habe es nur so von Polizisten in schwarzen Uniformen gewimmelt, während die Nationalgarde durch die Straßen patrouilliert sei.
Der Minister wirkte so, als sei er einer Dystopie entstiegen, was ihn besonders zu belasten schien, da er es daheim auch nicht gerade leicht hat. Fast sechs Jahre ist der Sozialdemokrat Maier Mitglied von........