Die Zahl der Kommunikationsprofi in der Verwaltung nimmt zu, doch einzelne finden den Ausweg aus den Endlosfluchten des Bundeshauses.

Vergangene Woche wurde bekannt, dass Christoph Nufer zur Dynamics Group, einer der bekanntesten Kommunikationsagenturen des Landes, wechselt. Ich kenne und schätze Nufer seit 25 Jahren. Seine Sporen verdiente der studierte Jurist beim Schawinski-Sender Tele24, 2001 ging der Berner zum Staatssender SRF, wo er zuletzt die Bundeshausredaktion leitete. Anschliessend kam er wirklich zum Staat und wurde Bundesrätin Keller-Sutters Kommunikationschef. Nun geht es wieder zurück in die Privatwirtschaft. Nufer praktiziert damit den Marsch durch die kommunikativen Institutionen.

Erstaunlich, dass sich dabei nur der Blick auf die Dinge – in diesem Fall Bundesbern – ändert. Nufers Weg ist kein untypischer: immer mehr Journalisten wandern irgendwann in die Kommunikationsbranche ab. Bemerkenswert aber, dass Nufer noch vor seiner Pensionierung aus den Endlosfluchten des Bundeshauses rausgefunden hat. Bundesbern beschäftigt mittlerweile über 400 Kommunikationsmenschen, fast doppelt so viele wie 2007.

Zu deren Unterstützung werden zusätzlich Kommunikationsagenturen wie Dynamics, Farner, Furrerhugi oder Hirzel.Neef.Schmid.Konsulenten beigezogen. Was bedeutet, dass immer mehr Kommunikationsexperten eine schwindende Zahl der Journalisten betreut. Die Wirklichkeit sei anders als die Realität, erkannte Helmut Kohl. Doch dies – und das weiss Nufer – ist nur eine Frage der Perspektive. Lediglich der Stundenansatz zu deren Bearbeitung dürfte nun höher sein als früher.

QOSHE - Vom Bundeshaus zurück in die Privatwirtschaft: Marsch durch die kommunikativen Instanzen - Matthias Ackeret
menu_open
Columnists Actual . Favourites . Archive
We use cookies to provide some features and experiences in QOSHE

More information  .  Close
Aa Aa Aa
- A +

Vom Bundeshaus zurück in die Privatwirtschaft: Marsch durch die kommunikativen Instanzen

4 0
08.07.2023

Die Zahl der Kommunikationsprofi in der Verwaltung nimmt zu, doch einzelne finden den Ausweg aus den Endlosfluchten des Bundeshauses.

Vergangene Woche wurde bekannt, dass Christoph Nufer zur Dynamics Group, einer der bekanntesten Kommunikationsagenturen des Landes, wechselt. Ich kenne und schätze Nufer seit 25 Jahren. Seine Sporen verdiente der studierte Jurist beim Schawinski-Sender Tele24, 2001........

© Solothurner Zeitung


Get it on Google Play