Ist Olaf Scholz der schlechteste Kanzler in der Geschichte der Bundesrepublik?
Heute Nachmittag stellt der Sozialdemokrat die Vertrauensfrage, Ende Februar dürfte es Neuwahlen geben. Scholz’ Kanzlerschaft wird wohl als eine der glanzlosesten in die Annalen eingehen.
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Das Urteil fiel brutal aus: «Wir hatten gute und weniger gute Kanzler, aber Olaf Scholz ist in 75 Jahren Bundesrepublik Deutschland der Tiefpunkt.» Der so redete, ist Partei: Friedrich Merz, Scholz’ christdemokratischer Herausforderer, war es, der den sozialdemokratischen Kanzler vor einigen Tagen im Gespräch mit der «Rheinischen Post» auf solche Weise charakterisierte. Merz’ Urteil dürfte allerdings längst nicht nur von Anhängern und Freunden des CDU-Chefs geteilt werden.
Wahrscheinlich wird Scholz’ Kanzlerschaft im Frühjahr zu Ende sein. Was wird von ihm bleiben? Wer die Worte «Scholz» und «historische Grösse» in einem Atemzug nennt, riskiert, sich lächerlich zu machen. «Ein grosser Mann ist ein solcher, ohne welchen die Welt uns unvollständig erschiene, weil bestimmte grosse Leistungen nur durch ihn innerhalb seiner Zeit und Umgebung möglich waren und sonst undenkbar sind», schreibt der grosse Schweizer Historiker Jacob Burckhardt. Natürlich trifft all dies auf Scholz nicht zu.
Eher schon könnte man die These wagen, dass seine Kanzlerschaft historisch schlecht war. Teilweise hat dies mit den äusseren Umständen zu tun, teilweise aber auch mit den Begrenzungen, denen Scholz unterlag.
Die Ausgangslage, in........
© Solothurner Zeitung
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