Mal kurz nicht empören
Sollen wir uns jetzt schon wieder aufregen? Vier Jahre lang, tagaus, tagein, über jede idiotische Wortmeldung, über jeden abstrusen Vorschlag?
Lieber nicht. Aufregung, Empörung und Entsetzen sind gesunde, menschliche (und politische) Aufwallungen, aber wie alle emotionalen und kognitiven Regungen nutzen sie sich ab. Dauernd verknallt sein, dauernd wütend oder dauernd perplex geht auch nicht.
Üben wir uns ein wenig in der österreichischen Heimatkunst des Schau-ma-amoi. Schauen wir einmal, wie lange es dauert, bis der reichste Mann und der mächtigste Mann der Welt draufkommen, dass sie doch nicht die besten Freunde der Welt sind (Tipp: zwei Monate ab Angelobung).
Es gibt Wichtigeres als die kleinen und die großen Provokationen. Es ereignet sich gerade nichts weniger als ein Umsturz der Glaubenssätze, die der westlichen Welt und ihrer Politik zugrunde liegen. Drei Beispiele:
Von Franziska Tschinderle
1. Der Westen glaubte bisher daran, dass der Freihandel allen Staaten zugutekommt. Ein entsprechendes Regelwerk sollte dafür sorgen, dass unfaire Praktiken verhindert werden. So........
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