Ein amtsbekannter heimischer Rechtsextremer stellte am Mittwoch auf seinem X-Account seiner Gefolgschaft die kniffelige Frage, wem sie beim EM-Spiel Deutschland gegen Ungarn die Daumen drücken würde: der Multikulti-Truppe Deutschland oder Ungarn, dessen Fan-Truppe „Carpathian Brigade 09“ vor dem Match zum Gigi D’Agostino-Song „L’Amour toujours“ einen mittlerweile hinreichend bekannten, ausländerfeindlichen Text gesungen hatte? Wenig überraschend liefen die vorgeblich bis in den Tod patriotischen Verbal-Recken zu Ungarn über. Weil: „Niemand kann ernsthaft für die Regenbogen-Söldnertruppe sein. Ich drücke den Ungarn von Herzen die Daumen!“
Was dann geschah: 22. Spielminute, 1:0 für Deutschland. Torschütze: Jamal Musiala. Assist: İlkay Gündoğan. Der erzielte dann auch noch das Tor zum Endstand von 2:0. Tja, gegen eine „Regenbogen-Söldnertruppe“ zu geifern, ist um einiges einfacher, als sie zu besiegen.
Der Kampf der Ausländer-raus-Ideologen für monoethnisch „weiße“, nichtmigrantische Nationalmannschaften ist so alt wie aussichtslos. Am deutlichsten fällt ihre Niederlage in Frankreich aus. Dessen Team – das laut Fifa-Rangliste zweitbeste der Welt – besteht zum überwiegenden Teil aus Spielern, deren Eltern oder Großeltern aus Afrika stammen.........