Jedes fünfte Kind in Österreich lebt an oder unter der Armutsgrenze. Kein Urlaub, keine tollen Weihnachtsgeschenke, und auf die Klassenfahrt geht’s auch nur mit, wenn eine engagierte Lehrkraft sich rechtzeitig kümmert. Bei Kindern mit österreichischer Staatsbürger:innenschaft betrifft es jedes siebente Kind; bei jenen ohne sogar jedes zweite.
Von Barbara Blaha
Arm sein heißt: nicht dabei sein können. Nicht mitmachen können. Für die einen geht’s nach der Schule mit der Mama zur Tennisstunde. Die anderen hängen im Einkaufszentrum ab. Die „Schlüsselkinder“, auf die niemand aufpassen kann, drücken sich die Nasen an Schaufenstern platt, hinter denen für sie Unerreichbares hängt.
Die Stadt Wien ist mit ihren Kindern etwas großzügiger als alle anderen Bundesländer. Und dagegen rebelliert jetzt mitten im Wahlkampf die Presse, angefüttert von Inseraten, gut ausgestattet mit den immer gleichen Stellungnahmen von den immer gleichen Teilen der politischen Landschaft. Fakten? Evidenz? Wen interessiert’s?
Kinder kosten Geld. Auch indirekt. Da wäre das Einkommen, das fehlt, weil man ein paar Jahre nur Teilzeit arbeiten kann. Die verpasste Beförderung, weil man in........