Kaum wurde das ehemalige RAF-Mitglied Daniela Klette nach drei Jahrzehnten im Untergrund festgenommen, bedient man sich in der deutschen Presse wieder des üblichen Jargons der Dämonisierung und Vorverurteilung. Die »Tagesschau« etwa titelt in Hinblick auf eine der weiteren Festnahmen, die bislang in der Sache erfolgten, eine Person sei »gefasst« worden: eine Wortwahl, die das Bild eines Täters auf der Flucht zeichnet – obwohl dieselbe Meldung mitteilt, dass der Mann niemals zur RAF gehörte. Die von den Kolleg*innen bei der ARD ebenfalls erwähnte Tatsache, dass der Festgenommene offenbar vor allem das Pech hatte, sich »im richtigen Alterssegment« zu befinden, dient als praktische Erinnerung an die Logik der Fahndung, in deren Fänge schon in den 70er und 80er Jahren keineswegs nur........