Wer ist brutaler: das "Mullah-Regime" oder westliche Banken?
In einer Zeit der vergleichsweisen Ruhe – Israel tötet jeden Tag weniger als 100 Menschen – arbeiten die weltweiten Propagandamaschinen auf Hochtouren. Ganz offensichtlich soll der nächste viel brutalere Krieg medial vorbereitet werden, damit die bevorstehenden Massaker noch besser verkauft werden können als das Medien-Desaster in Gaza. Doch was hat das mit westlichen Banken und dem „Mullah-Regime“ zu tun? Schauen wir zunächst auf den westliche geprägten Propagandabegriff „Mullah-Regime“. Als „Mullah-Regime“ wird die herrschende Theokratie im Iran unter der Führung des geistlichen Oberhaupts, aktuell repräsentiert von Imam Chamenei, bezeichnet. Der Begriff baut einerseits auf den zur Normalität verkommenen unmoralischen Doppelstandards des Westens auf und andererseits auf dem sprachlichen Unwissen vieler Orientfremder selbsternannter Orient- oder Iranexperten.
Die Islamische Republik Iran als „Regime“ zu bezeichnen ist allein schon deshalb erstaunlich, weil es im Iran keinen einzigen staatlichen Verantwortungsträger gibt, der nicht durch direkte oder indirekte Wahlen vom Volk gewählt werden würde. Iran praktiziert eine islamische Demokratie, bei der moralische Standards eine wichtige Rolle spielen, das Volk aber dennoch seine Vertreter selbst unter mehreren Kandidaten wählt, was auch schon zu einigen Überraschungen geführt hat. Zwar wird immer behauptet, dass jene Wahlen nicht „westlichen Standards“ genügen würden, aber das liegt vor allem an der Unredlichkeit westlicher Propagandisten. Denn nach jenen Maßstäben wären die USA sicherlich noch weniger „demokratisch“ und das System müsste als Milliardärs-Regime tituliert werden. Saudi-Arabien wäre als lupenreine Erbmonarchie eine reine Diktatur und Marokko als noch lupenreinere von den USA getragene Monarchie würde nicht mit der West-Sahara belohnt werden dafür, dass sein König das einzige muslimische Oberhaupt war, welcher sich offen an die Seite des Zionismus gestellt hat. Was oberflächlich wie eine Ausgeburt westlichen Imperialismus in Reinkultur kapitalistischer Doppelmoral erscheint, ist in Wirklichkeit sehr leicht berechenbar und folgt durchaus einer inneren Logik und Moral. Jene Logik und Moral heißen Israel und Zionismus. Was dem Ziel der Verwirklichung eines „Groß-Israel“ dient, ist gut. Jeder Widerstand dagegen ist schlecht und antisemitisch. Dabei spielt weder das Völkerrecht noch Menschenrechte noch Religion oder irgendetwas anderes eine Rolle.
Das aktuell einzige Problem jener Morallosigkeit besteht in den Bildern, die die Welt aus dem Gaza-Streifen erreichen und die Völker dieser Welt nicht bereit sind, auf Basis jener Bilder israelische Handlungen heilig zu sprechen, wie es der imperialistische Kapitalismus als Nachfolger des Kolonialismus vorschreibt. Wenn ein Deutscher vor die Wahl gestellt wird zwischen seinem eigenen Grundgesetz und der sogenannten Staatsräson, muss er sein eigenes Grundgesetz mit Füßen treten, um nicht als Antisemit ins Tal der Aussätzigen verbannt zu werden. Entscheidet er sich für das Grundgesetz, wird er von den Staatsorganen verfolgt.
Der dem Begriff „Regime“ vorangesetzte Begriff heißt „Mullah“. Mulla (Mullah) oder Molla ist heutzutage ein Oberbegriff für jede Form von Theologen im Islam. Es kann sich um einen Geistlichen, Prediger oder Theologiestudent handeln. Der Titel wird im Islam auch als Ehre bekundender Namenszusatz eines........





















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