Seit die Wohnung eines Rentners durchsucht wurde, der den deutschen Wirtschaftsminister beleidigt hatte, streitet das Land darüber, ob Robert Habeck recht hat oder zu empfindlich ist. Dabei ging es vor einigen Jahrzehnten noch sehr viel härter zu.
Exklusiv für Abonnenten
Nicht schlecht gestaunt haben dürfte der 64-jährige Stefan Niehoff aus dem fränkischen Burgpreppach, als vor rund zwei Wochen Polizisten frühmorgens vor seiner Haustür standen. Er habe den deutschen Wirtschaftsminister Robert Habeck diffamiert, begründeten die Beamten den Durchsuchungsbeschluss, den sie dem Rentner präsentierten. Niehoff hatte im Internet eine Fotomontage weiterverbreitet, die ein verfremdetes Logo des Shampoo-Herstellers Schwarzkopf zeigte. Zu sehen war Habecks Profil, darunter das Wort «Schwachkopf».
Die Empörung, die daraufhin losbrach, war vor allem in den sozialen Netzwerken gross. Sie traf Habeck, nicht Niehoff: Der pensionierte Bundeswehrangehörige, der sich dem Vernehmen nach rührend um seine behinderte Tochter kümmert, stand nun als Opfer eines Ministers da, der auf der Suche nach Genugtuung jedes Mass verloren hatte.
Einige Kritiker des Grünen-Politikers kommentierten schneller, als sie nachdachten: Natürlich war........