Warum die Anerkennung Somalilands so viel Aufsehen erregt |
Lage ist alles, heißt es beim Kauf einer Immobilie immer wieder gerne. Gleiches gilt ebenfalls für Somaliland - ein Staat, den bis dato niemand so richtig auf dem Schirm hatte, obwohl es ihn seit 1991 bereits gibt. Damals hatte sich die bis dahin zu Somalia gehörende Region am Horn von Afrika für unabhängig erklärt. Vorangegangen war ein über zehn Jahre andauernder Konflikt, ausgelöst durch die repressive Politik des in Mogadischu regierenden General Siad Barre gegen die Isaaq, einem Clan im Nordwesten des Landes.
Auch historisch gibt es Unterschiede: Das heutige Somaliland war bis 1960 ein britisches Protektorat, das sich mit dem Territorium, das zuvor von Italien erst als Kolonie beherrscht, dann von Rom im Auftrag der Vereinten Nationen verwaltet wurde, damals zur Somalischen Republik zusammentat, nur um 31 Jahre später wieder getrennte Wege zu gehen. Somaliland mit seiner Hauptstadt Hargeysa entwickelte sich zu einem, so die US-Organisation Freedom House, »teilweise freien« und für die Region bemerkenswert funktionierenden Gemeinwesen, während das eigentliche Somalia im Chaos von Bürgerkrieg und rivalisierenden islamistischen Gruppen wie den Al-Shabaab-Milizen versank.
Doch der Schritt zur Eigenstaatlichkeit wurde von keinem Staat anerkannt – außer von Taiwan, das jedoch kein Mitglied der Vereinten Nationen ist, aber als........