Therapie aus der Tiefe
Der tiefste Punkt der Erde, der nicht von Wasser bedeckt ist, ist der wohl außergewöhnlichste Ort Israels, vielleicht sogar der ganzen Welt. Ein Ort, wo Stille hörbar ist, der Schlamm heilende Kräfte hat und Menschen auf dem Wasser schweben. 430 Meter unter dem Meeresspiegel liegt die Oberfläche des Toten Meeres an der Grenze Israels zu Jordanien. Trotz seines Namens ist das Gewässer ein Binnensee, dessen Salzgehalt mit 34 Prozent fast zehnmal so hoch ist wie der des Mittelmeeres.
Die Atmosphäre rund um das Naturwunder inmitten der Judäischen Wüste beschreiben viele, die sie erlebt haben, als »magisch«. Die Luft, die Farben, die Ruhe wirken wie von einer anderen Welt.
Doch das Tote Meer ist bedroht. Es verdunstet, bis der Boden aufbricht, weil der Jordanfluss, der aus dem Norden kommt und Süßwasser einleiten sollte, fast komplett von den Anrainern Jordanien, Israel und den Palästinensergebieten verbraucht wird. Dazu kommt die Ausbeutung des Areals zur Gewinnung der kostbaren Mineralien für die Kosmetikindustrie.
Jährlich sinkt der Wasserspiegel um rund eineinhalb Meter. Über einen Rettungsplan wird seit Jahren debattiert. Umgesetzt wurde bislang keiner.
Einer, der sich damit nicht abfinden will, ist Noam Bedein. Als Gründer und Leiter des »Dead Sea Revival Project« entwickelt er seit 2016 Ansätze im Bereich Ökotourismus und Umweltdiplomatie. Der Aktivist, der die fortschreitende Zerstörung des Toten Meeres seit Jahren mit der Kamera festhält, hat eine Vision: »Bis 2030 werden wir........
© Juedische Allgemeine
visit website