Filmproduzent mit Werten |
Es gibt Produzenten, die Filme ermöglichen. Arthur Cohn gehörte zu denen, die Schicksale sichtbar machen. Sein Werk – vom frühen Nur Himmel und Dreck über Der Garten der Finzi Contini, Sehnsucht nach Afrika und Gefährliche Züge bis zu American Dream und Ein Tag im September, später Central Station, Hinter der Sonne, Die Kinder des Monsieur Mathieu, Die Kinder der Seidenstraße, Das gelbe Segel und Das etruskische Lächeln – hat immer denselben Kern: Achtung vor dem einzelnen Menschen. Sechs Oscars waren kein Ziel, sondern eine Folge seiner Arbeit. Am 12. Dezember starb er im Alter von 98 Jahren in Jerusalem.
1927 in Basel geboren und verwurzelt, in der Welt zu Hause, hielt Cohn am Einfachen fest: Erst die Handlung, dann alles andere. Aus der Nähe zu seinen Großeltern und Eltern schöpfte er jene Ruhe, Wärme und Standhaftigkeit, die ihn sein Leben lang trugen. Was er später als Produzent an Verlässlichkeit, Klarheit und stiller Autorität ausstrahlte, hatte hier seinen Ursprung: im Ton der Ermutigung, in gelebten Maßstäben, in der Gewissheit, geliebt und zugleich gefordert zu sein. Die Erzählungen der Großeltern – von Herkunft, jüdischer Tradition und Religion, Verantwortung und der Kunst, Widrigkeiten mit Würde zu begegnen – schärften seinen Blick für das Wesentliche. Zu Hause lernte er, dass Bildung nicht nur Wissen bedeutet, sondern Haltung.
Seine Eltern gaben ihm das Geschenk des Zuhörens und das unbedingte Ernstnehmen des Gegenübers mit. Aus kleinen täglichen Gesten – einer Frage nach dem Tag, einem gemeinsamen Essen, einem ehrlichen Rat – erwuchs ein Fundament, auf das er bauen konnte, wenn die Welt draußen laut wurde. Strenge und Zuwendung waren dabei kein Widerspruch: Disziplin verstand er als Form der Liebe, Freiheit als Raum für Verantwortung.
Die Familie lehrte ihn auch, dass Erfolg ohne Anstand leer bleibt. Großzügigkeit begann dort, wo man nicht nach dem Applaus fragt, Rückgrat dort,........