Warum die EZB gar nicht anders kann, als die Zinsen zu senken
Frankfurt am Main. Die Zeit des Zauderns ist vorbei. Die EZB-Präsidentin Christine Lagarde wollte jüngst noch den Eindruck erwecken, keine Eile für eine weitere Lockerung der Geldpolitik zu haben. Inzwischen gilt aber das Motto: „25 Basispunkte, 50 Basispunkte, Hauptsache, Senkung“. 25 Basispunkte auf 3,25 Prozent sind es für den richtungsweisenden Einlagenzins, den Banken für bei der EZB geparkte Gelder erhalten, nun geworden.
Selbst die Ultras unter den Fans der straffen Leitzinszügel räumen ein, dass Lagarde gar nicht anders kann, als die Zinstreppe runterzugehen. Dabei steht die Inflation, auf die Notenbanker fast drei Jahre lang wie hypnotisiert gestarrt haben, aber gar nicht mehr im Fokus. Aktuell geht es nur noch um die Konjunktur.
Beim Verständnis dieser perspektivischen Verschiebung hilft ein Blick von außen. US-Ökonomen etwa bezeichnen Deutschland gerne als das „Powerhouse“ der Euro-Zone. Doch hier geht es gerade ziemlich saft- und kraftlos zu. Die Wirtschaftsleistung (BIP) schrumpft. Aus Sicht der Finanzmärkte haben die Manager der wichtigsten hiesigen Branche (Kraftfahrzeugbau) die Hände vom Steuer genommen, die Autobauer schlingern mehr oder weniger unkontrolliert vor sich hin. Deutlichstes Zeichen ist, dass ein einst so stolzes Unternehmen wie BMW in den vergangenen zwölf Monaten ein Viertel seines Werts verloren hat.
Die Staatsbank KfW hat gerade gemeldet, dass die........
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