Wo liegt die Zukunft? Offenbar nicht in Deutschland |
Liebe Leserinnen und Leser,
wo befindet sich eigentlich die Zukunft? Und wie kommt man ihr am nächsten? Fragen, die sich Menschen stellen, die vorhaben, ein Technologieunternehmen zu gründen. Die traurige Antwort lautet: Für viele von ihnen liegt die Zukunft an einem Ort weit weg von deutschen Leitz-Ordnern. Vor allem erfahrene Entrepreneure etablieren ihre neuen Start-ups immer häufiger direkt in den USA und nicht in Europa.
Die Deutsche Leonie Freisinger, ehemalige Porsche-Entwicklerin und Gründerin einer KI-Firma, beispielsweise hat nie auch nur in Erwägung gezogen, ihr erstes Start-up in ihrem Heimatland aufzubauen. Ihre Mitgründerin, die frühere Skirennfahrerin Anna-Julia Storch schwärmt von den USA:
Während sich 2016 lediglich jeder zehnte europäische Gründer dafür entschied, direkt in den USA zu starten, waren es neun Jahre später schon 18 Prozent – fast jeder Fünfte. Das geht aus dem State of European Tech Report des internationalen Risikokapitalgebers Atomico hervor. Experten sind von dem Trend wenig überrascht. Simon Schmincke, Partner beim schwedischen Investor Creandum, beschreibt die Stimmung in Deutschland als „vernichtend“.
Wenn die Gründer davon sprechen, der Zukunft in den USA näher zu sein, geht es vor allem um die erfolgreichsten Start-ups der Welt wie OpenAI oder Anthropic. Die Welle künstlicher Intelligenz (KI) verhilft dem Silicon Valley derzeit zu neuem Glanz. Und nicht nur der Zukunft scheinen Gründer in den USA näher, sondern auch dem großen Geld.
So flossen in den ersten neun Monaten dieses Jahres in den USA 177 Milliarden Dollar Risikokapital in Technologie-Start-ups. Das ist fast doppelt so viel wie im........