Ich habe beschlossen, keine Angst mehr zu haben
Ich habe keine Angst. Keine Angst vor Klimawandel. Keine Angst vor Krieg. Keine Angst vor Deindustrialisierung. Keine Angst vor Rechtsradikalen. Keine Angst vor wirtschaftlichem Abstieg. Und schon gar keine vor meinem Tod. Habe ich Ihre Aufmerksamkeit?
Dieser Auftakt ist natürlich eine Adaption des Sprechtextes „Ich bin gegen den Frieden“ des Musikers Heinz-Rudolf Kunze.
Keine Angst mehr zu haben, war ein Entschluss, den ich vor einigen Jahren getroffen habe. Sicher, eine Entwicklung basierend auf Jahrzehnten der Horrorszenarien, aber dennoch irgendwann die für mich getroffene bewusste Entscheidung: von heute an keine Angst mehr vor irgendwas.
Mit Angst sind Menschen meiner Generation – so wie vermutlich die davor und selbstverständlich die derzeitige junge – groß geworden. Der atomare Erstschlag „der Russen“ war weniger eine Frage des Ob, sondern des Wann. „The Day After“ machte wenig Lust auf den nächsten Morgen nach dem Atomschlag. Dass eines Tages die Bäume sterben (saurer Regen), schien ausgemacht.
Baden im Rhein, wie für meinen Vater noch üblich, galt als unmöglich („Für’ne Fründ“, Wolfgang Niedecken, Schlagzeiten), allzu viele Fische schwammen mit dem Bauch oben. Heute sterben Nichtschwimmer in den zu Recht als gefährlich betrachteten Strömungen des inzwischen sauberen Flusses.
Die noch in der Grundschule liebevoll bemalte Jutetasche fristet bis heute ein unbenutztes Dasein im Regal ((© Handelsblatt





















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