Das Cali-Debakel
Stand: 03.11.2024, 15:05 Uhr
Von: Joachim Wille
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Industriestaaten müssen nach der ergebnislosen Konferenz zum Schutz der Natur die Scharte auswetzen.
Hätte es einen schöneren Titel geben können? „Frieden mit der Natur“. Doch der UN-Gipfel, der so poetisch angekündigt wurde, endet in einem Fiasko. Die Delegieren der Naturschutzkonferenz COP 16 im kolumbianischen Cali haben einen Flop abgeliefert. Sie konnten sich nicht auf eine Finanzierung für die Ziele zur Wiederherstellung der biologischen Vielfalt auf dem Planeten und die Etablierung geeigneter Kontrollmechanismen einigen. Der Gipfel wurde ohne Abschlusserklärung abgebrochen, die zentralen Themen sind vertagt. Die Vertreter von knapp 200 Regierungen taten so, als hätten sie noch einen zweiten Planeten in Reserve. Nur, den gibt es bekanntermaßen nicht.
Die Erwartungen an Cali waren groß gewesen. Es sollte der erste Umsetzungsgipfel nach dem legendären Beschluss der COP 15 von 2022 in Montreal werden. Damals hatte die Weltgemeinschaft die Krise durch den rasanten Schwund der Biodiversität sowie der Verschlechterung der Ökosysteme anerkannt – und war, bildlich gesprochen, auf die Bremse gestiegen.
Es wurde vereinbart, bis 2030 jeweils 30 Prozent der Land- und........
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