Die Kritik am Wachstum verstummt |
Nach sechs Jahren ohne Wachstum wird deutlicher, wie ein Land ohne aussieht: gar nicht so attraktiv. Freunde des „Degrowth“ dürften sich die Realität anders vorgestellt haben.
Nach sechs Jahren kann man schon mal eine Zwischenbilanz ziehen. Sechs Jahre, das ist die Zeit, in der Deutschlands Wirtschaft nicht vom Fleck gekommen ist. Es waren Zeiten von Energiekrise und Corona, aber eben nicht nur davon. Die Stagnation begann schon 2019, im Jahr vor der Pandemie. Heute ist die Wirtschaftsleistung inflationsbereinigt nicht höher als damals. Deshalb lässt sich einiges aus diesen sechs Jahren lernen. Sie bergen Lehren, die manche überraschen werden.
Zunächst ist das Land längst nicht so aufs Wachstum fixiert, wie es oft heißt. Die Tatsache selbst, dass das BIP stagnierte, war in all den Jahren die geringste Sorge der Deutschen. Wichtiger waren einige der Ursachen: Pandemie, Ukrainekrieg, Energiekrise. Auch die Folgen haben die Deutschen zuletzt bedrückt: Insolvenzen, Betriebsschließungen, die Budgetprobleme armer Familien. Solange aber nichts davon akut drohte, sprachen sie lieber über ihre Work-Life-Balance.
Jahrelang warnten Ökonomen vor der Strukturkrise des Landes, so richtig in die Debatte gekommen ist sie erst, seit junge Leute keine Arbeit mehr finden und ältere........