Menschen, Tiere, Sensationen“ heißt ein Podcast in der „Cicero“-Reihe, in dem Wissenschaft und Politik die Peitsche der Aufklärung mal so richtig spüren sollen. In der Manege aufgetreten waren kurz nach Aschermittwoch und also gleich nach der Herrschaft der Narren: der Konstanzer Evolutionsbiologe Axel Meyer und der Berliner Immunologe Andreas Radbruch. Ihr Thema: eine Corona-Nachlese. Ihr Motto: 300 Jahre nach Kant raus aus der selbst verschuldeten Unmündigkeit.

Die Bevölkerung sei in der Pandemie „durch Angstszenarien diszipliniert“ worden, lautete die These Radbruchs, des emeritierten Leiters des Deutschen Rheuma-Forschungszen­trums. Die Virus-Varianten seien „benutzt worden, um die Angst aufrechtzuerhalten“ und „immer ein neues Schweinchen durchs Dorf zu treiben“. Und weil das für einen Forscher, der sich die Peitsche in der Hand von der Macht der Evidenz führen lassen will, nicht mal einfach so rausrutscht, beruft sich Radbruch auf den Präsidenten der Akademie Leopoldina, „der das inzwischen auch auf einer Podiumsdiskussion zugegeben hat“. Gefragt danach, dementiert der Leopoldina-Chef. Im Podcast selbst dagegen bleibt alles stehen. Ein Zirkus der Mythen und Phantome.

Die zwei Weisen aus dem Zirkus Corona

Die zwei Weisen aus dem Zirkus Corona

Menschen, Tiere, Sensationen“ heißt ein Podcast in der „Cicero“-Reihe, in dem Wissenschaft und Politik die Peitsche der Aufklärung mal so richtig spüren sollen. In der Manege aufgetreten waren kurz nach Aschermittwoch und also gleich nach der Herrschaft der Narren: der Konstanzer Evolutionsbiologe........

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