Das Handicap des BVB

Das Kernproblem in Dortmund ist nicht das Harmoniebedürfnis. Es fehlt auf allen Ebenen an Konfliktfähigkeit. Und an der Fähigkeit, unterschiedliche Perspektiven zu einem großen Ganzen zusammenzufügen.

Oft bleibt manches unklar, wenn Matthias Sammer seine Stimme erhebt, um den Fußball im Allgemeinen und Borussia Dortmund im Speziellen zu erklären. Aber in der vorigen Woche hat der als Berater beim BVB beschäftigte Experte klare Worte gesprochen: „Dortmund ist harmoniesüchtig“, verkündete Sammer, nachdem Mitglieder der Klubführung „unterschiedlich“ auf die im TV formulierte Kritik von Nico Schlotterbeck an einigen Mitspielern reagiert hatten. Sammers Meinung zu Schlotterbeck ist klar: „Ich fand’s wunderbar, was er gesagt hat.“

Offen formulierte Positionen mögen tatsächlich hilfreich sein in solch einem Hochleistungsbetrieb. Allerdings nur unter einer Voraussetzung: Die angesprochenen Menschen sollten fähig sein, Kritik anzunehmen und eine Bereitschaft zur Veränderung zu entwickeln.

Karim Adeyemi, einer der Hauptadressaten von Schlotterbecks Ärger („Die Spieler, die reinkommen, verlieren jeden Ball“),