»Regime Change«? Trump könnte sich in Venezuela verzocken

Donald Trump hat dem Regime von Nicolás Maduro den Krieg erklärt. Den Nervenkrieg. Der US-Präsident setzt den Diktator psychologisch unter Druck, indem er ein Großaufgebot an Kriegsschiffen in die Karibik entsendet und eine Seeblockade verhängt. Da kann man schon weiche Knie bekommen.

Um den Kampf gegen Drogenschmuggel geht es bei diesen Muskelspielen schon lang nicht mehr. Vermutlich stand er nie im Vordergrund. Sonst hätte Trump nicht neulich Honduras Ex-Präsidenten begnadigt, der wegen Drogenhandels im Gefängnis saß. Mittlerweile hat auch Trumps Stabschefin durchklingen lassen, dass die Regierung einen Regime Change in Venezuela herbeiführen will.

Denn die USA streben die Vormacht in der westlichen Hemisphäre an, wie sie in ihrer neuen Sicherheitsstrategie freimütig einräumen. Und das rohstoffreiche Venezuela ist dabei ein Puzzlestein. Einer von mehreren. Die US-Rivalen in Nicaragua und auf Kuba werden wohl auch schon nervös.

Die Trump-Regierung konstatiert in ihrer neuen Sicherheitsstrategie, dass Lateinamerika lang „vernachlässigt“ wurde. Das stimmt. In der Zwischenzeit baute China seinen Einfluss aus. Wie andernorts auch hat es in Lateinamerika Abhängigkeiten durch billige Kredite........

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