Plätzchen to go, oder …. |
… Plätzchen des Kolumnismus: Mitten im vorweihnachtlichen Trubel wundert sich Tina Schlegel, dass die Plätzchen der eigenen Familie immer die allerbesten zu sein scheinen. Sie denkt über Back-Nachhilfe und Plätzchendiebstahl nach und kommt zu einem ganz anderen Ergebnis, das mit Händewaschen in der Kindheit, wilden Hunden und Musik zu tun hat.
Das kennen gewiss einige: Man ist eingeladen zu einem vorweihnachtlichen Adventstee, kommt an und sieht den reich gedeckten Tisch mit Adventskranz, Kerzen und Tellern mit herrlichen Plätzchen. Schön sehen sie aus, einladend mit dem Puderzucker oder der Marmelade, die in der Mitte eines Kekses leuchtet. Und dann nimmt man den ersten – recht intuitiv wäre es bei mir sicher ein Plätzchen mit Marmelade – und ist enttäuscht. So schön sie aussahen, so seltsam schmecken sie. Wie kann das sein?
Ich kann mich noch gut erinnern, dass einer meiner Freunde meiner Koch- und Backkunst insgesamt zwar offen gegenüberstand, bei den Plätzchen seiner Mutter jedoch förmlich dahinschmolz. An und für sich entwickle ich keinen allzu großen Ehrgeiz, was meine Fähigkeiten in der Küche angeht, in diesem Fall allerdings war ich aber bei meiner Ehre gepackt, dachte ich doch, diese Beziehung sei für immer und müsse daher auch in der Weihnachtszeit rundum glücklich sein. Wieso also sollten die Plätzchen bei seiner Mutter besser schmecken als meine? Also ließ ich mir Tipps geben und Rezepte und kam mir schon in diesem Moment ein wenig verlogen vor, denn das wären dann ja gar nicht mehr meine Plätzchen, nicht mehr jene von Herzen geformte … Herzen. Ja, manchmal waren es auch Herzen, die da auf dem Backblech so schön goldbraun wurden. Es hat auch nichts gebracht. Jedes Weihnachten dasselbe: Bei mir, in unserer gemeinsamen Wohnung, aß mein Freund zwei Anstands-Plätzchen, wenige Tage später dann bei seiner Mutter Zuhause wollte er den Plätzchenteller kaum noch aus der Hand geben. Irgendwann zog ich sogar in Erwägung, mir diese Plätzchen heimlich „auszuleihen“ und sie ihm als meine zu präsentieren. Aber so weit ging ich dann doch nicht.
Wir wachsen auf, und wenn unsere Kindheit behütet verläuft, dann sammeln wir vor allem schöne Eindrücke und Momente, die uns prägen werden für ein ganzes Leben. Eine meiner ersten und prägendsten Erinnerungen an meinen Vater etwa ist das Händewaschen. Wenn wir alle gemeinsam mit unseren Tieren im Garten waren oder einfach abends vor dem Essen. Einmal an Weihnachten mit dieser besonderen Adventsseife, die nach Orangen und Zimt duftete. Meine kleinen Hände........