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Ungleichheit | „Grüne Gentrifizierung“: Warum arme Menschen häufiger den Hitzetod sterben als Wohlhabende

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28.08.2024

Die glühend heißen Temperaturen haben in den letzten Jahren in ganz Europa Zehntausende von Menschen getötet. Doch während die Zahl der Todesopfer steigt, stellen Forscher fest, dass eine Gruppe unverhältnismäßig stark unter der extremen Hitze leidet: Menschen, die in Armut leben. „Das ist eigentlich nur logisch“, sagt Julio Díaz Jiménez, Professor am Madrider Gesundheitsinstitut Carlos III. Eine Hitzewelle sei in einer klimatisierten Villa mit Pool-Zugang besser auszuhalten als in einem Mehrbettzimmer mit drei anderen Personen und ohne Klimaanlage.

Díaz Jiménez gehört zu einer Gruppe von Forschern, die untersucht haben, wie sich die extreme Hitze auf 17 Stadtteile der spanischen Hauptstadt Madrid ausgewirkt hat. Ihre im Jahr 2020 veröffentlichte Studie ergab, dass sich Hitzewellen nur in drei Bezirken auf die Sterblichkeitsrate niederschlugen – nämlich in denjenigen, in denen das Haushaltseinkommen unter dem Durchschnitt lag.

Anschließend wurde eine ähnliche Analyse für Gemeinden in ganz Spanien durchgeführt. „Das Ergebnis war dasselbe“, sagt Jiménez. „Wenn es um Hitze und Anfälligkeit geht, ist der Schlüsselfaktor das Einkommensniveau.“ Aber woran liegt das?

Menschen mit geringem Einkommen leben oftmals in überfüllten, schlecht belüfteten Wohnungen, die kaum Schutz vor der Hitze bieten. Manche haben Schwierigkeiten, eine angemessene Gesundheitsversorgung zu erhalten, sodass sie eher an Krankheiten........

© der Freitag


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