Sven Regener von Element of Crime im Interview: Auf Berlin kann man sich kein Ei backen
Sven Regener, Frontmann und Sänger, Trompeter und Bestsellerautor, 61 Jahre alt, ein Mann mit Humor, ein Original. Jeder kennt ihn, er gehört zu den beliebtesten Berlinern, weil er das hiesige Lebensgefühl so genau auf den Punkt bringt. In seinen Liedern, als Autor der „Herr Lehmann“-Romane. Eine einzige Frage habe ich aktuell an diesen vor mir sitzenden Sven Regener, in seinem schwarzen Hemd, mit seiner schwarzen Brille, dahinter die Augen, die ganz schön viel zu verstehen scheinen. Es ist eine sehr wichtige Frage. Aber ich kann sie nicht sofort stellen, nicht gleich zu Beginn. Fangen wir also anders an.
Nun wird es wieder dunkel und kalt in Berlin, und wenn man abends in der U-Bahn sitzt oder der Wind in den Straßenschluchten den Bewohnern an den von Tag zu Tag länger werdenden Mänteln reißt, dann sieht man die Angst vor den langen und einsamen Herbst- und Wintermonaten schon in den Augenwinkeln der Menschen blitzen.
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Wenn es dunkel und kalt wird in Berlin, dann tut etwas Trost ganz gut, und viele werden wieder zu ihren Lieblingsliedern und der Melancholikersupergroup Element of Crime greifen, die in ihrer Melange aus düsteren Balladen, Chansons und Avantgardeklängen eine in Deutschland wohl einmalige Trostspendemusik machen. Und das seit sagenhaften 40 Jahren. „Wenn es dunkel und kalt wird in Berlin“, so heißt ein Song von ihnen, und so heißt auch der Film, der nun zum Geburtstag in die Kinos kommt. Halb Konzertfilm, halb Porträt der Band, der bekannte Schauspieler und Regisseur Charly Hübner hat ihn gedreht, und ein Kollege meinte, ich möchte Hübner doch mal fragen, wo das hinführen soll, wenn er nach der Ost-Punkband Feine Sahne Fischfilet nun die lyrischen Softies aus West-Berlin dokumentiert. Ja, wo soll das alles hinführen. Auch darum soll es hier gehen.
Sven Regener ist, wie jeder richtige Superstar, im echten Leben kleiner, als man ihn kennt. Man mag ihn nichts über den Film fragen, den Film muss man ja sehen. Er lohnt sich; warum, das würde ich Ihnen allerdings auch lieber etwas später erzählen. Wenn man so einen Berlinversteher vor sich hat, dann wäre es ja klug, wenn er einem........
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