Pankaj Mishra: Dieser Intellektuelle ist nicht nur ein Vordenker des globalen Südens

Das bekannteste Buch des 1969 in Nordindien geborenen Schriftstellers Pankaj Mishra heißt „Zeitalter des Zorns“ und ist genauso hellsichtig wie trickreich gemacht: Eine „Geschichte der Gegenwart“, wie es im Untertitel heißt, die 2017 wie ein erstes Handbuch zur Ära Trump aufpoppte und all die Nebenwirkungen und Begleiteffekte der Welt beschreibt, die wir heute fast schon für selbstverständlich halten: Nationalismus, wütender Fundamentalismus, superpolarisiert und postfaktisch.

Doch erzählte der Autor davon, indem er fortwährend in leichtestem Ton über das 19. Jahrhundert parliert. Eigentlich handelt das Buch nämlich zu großen Teilen von den Kämpfen, die die Zeitgenossen Voltaire und Rousseau fochten. Der eine bis heute romantischer Archetyp gegenbewegter Blumenkinder, der andere, Voltaire, der erfolgreiche Schriftsteller seiner Zeit, zudem rationaler, etwas zynischer, sehr abgebrühter Berater und Unternehmer.

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